Sticker gehören zum Gesamtbild vieler moderner Städte zusammen mit den Pfosten, Laternen und Stromkästen, auf denen sie kleben. Wer durch eine Innenstadt geht und sich umsieht, wird tausende Aufkleber mit den verschiedensten Bildern und Texten darauf entdecken. Der öffentliche Raum wird von Stickern bevölkert, die unterschiedliche Botschaften verbreiten. Das Stickern ist eine Form der Street Art, eine Strategie der Raumaneignung und ein Protestmittel. Frei nach dem Motto: Kleben und Kleben lassen machen Aktivist:innen und Künstler:innen den öffentlichen Raum durch politische Botschaften und kleine Kunstwerke (mit oder ohne tiefere Botschaft) zu ihrer Leinwand. Jede Person, die an diesem Prozess teilnimmt, holt sich – für einen kurzen Moment oder für längere Zeit – ein kleines Stück Stadt zurück. Der Vortrag wird sich auf politische (rechte) Aufkleber und die darin enthaltenen Symboliken konzentrieren. Dabei wird Carla Höpcke Ausschnitte aus ihrer Sammlung rechter und schwurblerischer Sticker zeigen und analysieren.
Carla Höpcke hat in Heidelberg Politikwissenschaft und Geographie studiert und lebt zurzeit in Leipzig.